Fortbildungsreihe für Beauftragte für Schulabsentismus
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Fortbildungsreihe für Beauftragte für Schulabsentismus im April 2024 beginnt. In den Bildungsregionen Südniedersachsen (Göttingen und Northeim), Wolfsburg, Braunschweig und Peine haben sich Schulen auf den Weg gemacht, um Schulabsentismus nachhaltig entgegenzuwirken. Dem gemeinsamen Wunsch nach Fortbildung in diesem Bereich kommen wir mit dem Angebot dieser Fortbildungsreihe nach.
Die Bildungsregion Südniedersachsen hat im Auftrag des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Braunschweig sowie der öffentlichen Jugendhilfeträger der Landkreise Göttingen und Northeim sowie der Stadt Göttingen eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendhilfe bei Schulabsentismus erarbeitet. Diese wurde am 30. August 2023 vom RLSB und den drei Kommunen unterzeichnet. Im Rahmen dieser Vereinbarung bieten wir die oben genannte Fortbildungsreihe an. An der Weiterentwicklung der Fortbildungsreihe waren auch die Bildungsregionen Wolfsburg und Braunschweig beteiligt, weshalb die Fortbildungsreihe überregional gestaltet ist.
Aufgrund begrenzter Plätze können im ersten Durchgang nur Modellschulen der Landkreise Göttingen und Northeim sowie der Städte Göttingen (insgesamt 13), Wolfsburg, Braunschweig und Peine an der Fortbildungsreihe teilnehmen. Sie umfasst insgesamt 6 Module, wobei das letzte Modul Ende Oktober 2024 stattfindet. Nach Abschluss der Reihe wird eine Evaluation durchgeführt und die Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt.
Die Fortbildungsreihe wurde mit dem Ziel entwickelt, an den Schulen „Beauftragte für Schulabsentismus“ zu qualifizieren. Die Reihe beinhaltet insgesamt 6 Module. Jedes Modul umfasst verschiedene Aspekte eines Themenfeldes, welches Teilnehmenden einerseits ein Überblickswissen vermitteln soll und sie andererseits befähigen kann, den pädagogischen Herausforderungen von Schulabsentismus professionell zu begegnen und in der Schule als Multiplikator zu wirken.
Die Module beinhalten folgende Teilbereiche:
Modul 1: Ursachen und Recht: Hier werden rechtliche Grundlagen, der Datenschutz, Schweigepflichtvorgaben sowie die Ursachen und Facetten von Schulabsentismus thematisiert.
Modul 2: Gesundheitliche Belastungen von Schüler:innen: In diesem Modul soll es um Erkrankungen und die Wirkung von Medikamenten gehen, die eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht beeinträchtigen können. In den Fokus genommen wird dabei auch die Zusammenarbeit mit Behörden wie z.B. dem ASD, Amstärzt:innen oder anderen medizinischen Einrichtungen.
Modul 3: Prävention: Früherkennung, Gesprächsführung und Elternarbeit: Wie kann es in der Schule gelingen, längere Fehlzeiten zu verhindern? Welche Warnsignale gibt es im Bereich „Schulabsentismus“? Dieses Modul richtet den Blick auf Prävention und damit verbunden auf das Erlernen einer professionellen Gesprächsführung in der Kommunikation mit Eltern und Schüler:innen. Auch die kollegiale Beratung soll thematisiert werden.
Modul 4: Intervention: Schulisches Eingliederungsmanagement (SEM): Das Rahmenkonzept SEM ist eine Möglichkeit, Schüler:innen, die hohe krankheits- oder belastungsbedingte Fehlzeiten haben, mithilfe eines strukturierten Handlungsleitfadens eine weitgehend vollständige Teilhabe an Bildung zu ermöglichen. Im Modul 4 wird das Konzept vorgestellt und anhand eines Fallbeispiels Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, wie beispielsweise eine stufenweise Wiedereingliederung oder die Festlegung von Nachteilsausgleichen eine erfolgreiche Beschulung begünstigen können.
Modul 5: Kooperation in der Fallarbeit: Um Schulabsentismus effektiv zu begegnen, bedarf es häufig auch einer guten Kooperation mit außerschulischen Institutionen. Wie kann diese gelingen und dazu beitragen, dass schulische Übergänge und Schulwechsel keine Risikofaktoren darstellen? Dabei werden auch Schulpflichterfüllungsmaßnahmen nach § 69 (3) NSchG thematisiert.
Modul 6: Nachhaltige Etablierung: Im abschließenden Modul geht es um die Gelingensbedingungen für eine Verankerung von Leitfäden für den konkreten Einsatz in der Schule. Hier kommen die bestehenden schulinternen Prozesse und Abläufe in den Blick, die ggf. anhand der Empfehlungen und Vorgaben aus den Handlungsleitfäden angepasst werden müssen. Die Teilnehmenden werden sich zudem mit ihrer Rolle als zukünftige „Beauftragte für Schulabsentismus“ in der Schule und im Rahmen institutioneller Zusammenarbeit auseinandersetzen.
Die Teilnehmenden der Fortbildungsreihe erhalten entweder ein Zertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung. Ein Zertifikat wird an diejenigen vergeben, die an allen Modulen teilgenommen haben, während die übrigen Teilnehmenden für jedes Modul eine Teilnahmebescheinigung erhalten.