Netzwerk Schulabsentismus
Allgemein
Im Anschluss an eine Tagung "Schulabsentismus - ein Thema mit vielen Facetten und Akteuren" am 12. September 2019 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Göttingen gründete sich ein Netzwerk aus Fachkräften unterschiedlicher Professionen, welches sich Ziele, ein Arbeitsprogramm gab und dafür Arbeitsgruppen bildete.
Schulabsentismus sollte von allen Beteiligten (Politik, Schule, Jugendhilfe, Eltern, Medizin) als großes Problem erkannt und anerkannt werden. Eine Rückkehr in die Schule und damit die Chance zur Weiterentwicklung ist nur dann gegeben, wenn nach Fernbleiben von der Schule frühzeitig die Ursachen festgestellt und Unterstützung zeitnah angeboten wird. Dabei sind die Begleitung und Überprüfung der Umsetzung entscheidend für deren Erfolg.
Von Fachleuten wird bei zunehmender Individualisierung von Erziehungsstilen eine gewisse Hilflosigkeit der verantwortlichen Akteure und ein Ansteigen von Absentismus bereits im Grundschulalter bemerkt. Ursachen für Absentismus sind im sozialen Umfeld bzw. bei psychischen Problemlagen der Kinder und Jugendlichen zu suchen. Es gibt auch Mischformen. Die Erscheinungsformen beschränken sich nicht auf das klassische Schulschwänzen, sondern auch Schulvermeidung und –verweigerung mit Wissen und Compliance der Eltern. Krankheiten werden nicht erkannt, Konflikte im Schulbetrieb nicht bewältigt, sondern auch mit Hilfe der Ärzte zum Teil jahrelang umgangen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen haben dadurch fundamentale Bildungsdefizite bzw. keine Schulabschlüsse. Erste Zahlen für die Region lieferte der 1. Bildungsbericht der Bildungsregion Südniedersachsen.
Eines zusätzliche Belastung ergibt sich durch die aktuelle Pandemie. Nach einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigte sich schon 2020, dass über 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise belastet werden. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. Demnach hat sich Risiko für psychische Auffälligkeiten fast verdoppelt. Die Aufhebung der Präsenzpflicht führte dazu, dass sich nicht wenige Schüler*innen der Schule und dem Schulleben entfernten.
Einmal im Jahr trifft sich das Netzwerk zu einer öffentlichen Vollversammlung.
Weiterführende Informationen
28. November 2023
Schulabsentismus begegnen
6. September 2023
Schulabsentismus – Versorgung in Südniedersachsen
30. August 2023
Umgang mit Schulabsentismus praktisch gestalten
15. März 2022 |
2. Vollversammlung
Programm
Dokumentation
Presseinformation
30. September 2021 |
Schulausschuss Stadt Göttingen
Präsentation Ergebnisse des Netzwerkes
01. Dezember 2020 |
1. Vollversammlung
Dokumentation
10. Juli 2020 |
COPSY-Studie
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell
29. Januar 2020 |
Dokumentation
Ziele und Arbeitsvereinbarungen
12. September 2019 |
Dokumentation der Tagung
"Schulabsentismus - Ein Thema mit vielen Facetten"
Kontakt: Dr. Lilit Sargsyan