
Bildung zwischen gestern und morgen – Was bleibt anders?
Ein Barcamp für die Region
Freitag, 3. Juli 2020 | 14:30 – 17:30 Uhr
Häufig gestellte Fragen
Ein Barcamp ist ein Fortbildungsformat, das keines sein will – denn es wird ausschließlich von seinen Teilnehmern bestimmt: brandaktuell, auf Augenhöhe, mit flexiblen Themen, von Teilnehmenden – für Teilnehmende.
Wir nutzen die digitalen Möglichkeiten, um uns regional (Südniedersachsen) auszutauschen, auszuprobieren und zu diskutieren. Denn die Herausforderungen im Bildungsbereich warten nicht darauf, dass die Kontaktbeschränkungen wieder restlos aufgehoben werden!
Ein Barcamp ist ein Treffen unterschiedlichster Akteure und Professionen, um Ideen auszutauschen oder Fragen zu klären. Obwohl es von Einzelnen organisiert wird, hat es im keine vorgegebenen Themen oder eigens dazu verpflichtete „Fortbildner*innen“. Ein Barcamp lebt davon, dass seine Teilnehmer*innen – daher auch Teilgeber*innen genannt – ihre eigenen Fragen in sogenannten Sessions zur Diskussion stellen oder eigene Ideen mit anderen zu teilen bereit sind. Damit bietet ein Barcamp eine Themenvielfalt, die sich ganz nach dem Bedarf seiner Teilnehmer richtet, sowie Freiraum zum Austauschen, Ausprobieren und Kontakte knüpfen.
Weiter Informationen zum Thema Barcamp finden sich in diesem Video von Jan Vedder: https://youtu.be/w0-AUIVAt7Y
Eine Session wird der Zeitraum genannt, in dem sich eine Gruppe interessierter Personen in einem Raum trifft, um sich über das gewählte Thema auszutauschen.
Was gemäß dem ursprünglichen (analogen) Barcamp-Konzept reale Räume mit vier Wänden waren, wandeln wir in unserem Barcamp in digitale Konferenzräume um, die genau wie die realen Räume nicht „abgeschlossen“ werden, damit seine Besucher*innen hereinkommen und wieder gehen können, wie sie es für richtig halten.
Jede unserer themenbezogenen Sessions dauert nicht länger als 45 Minuten, in denen dann gefragt, diskutiert, gelernt oder gearbeitet werden kann. Die Ergebnisse oder auch nur Notizen einer jeden Session werden i. d. R. in kollaborativ bearbeitbaren Dokumenten festgehalten, damit alle Teilnehmenden etwas haben, das sie „mit nach Hause“ nehmen können.
Jede*r kann eine Session anbieten! Wichtig ist dabei allerdings, dass sich alle Teilnehmenden aktiv einbringen, ob sie nun nachfragen, diskutieren oder schlicht die Dokumentation übernehmen. Denn der Sessiongebende soll kein „Alleinunterhalter“ sein.
Eine Session kann ganz unterschiedlich geartet und könnte folgendermaßen aussehen (die Namen der Kategorien sind von früheren Barcamps inspiriert/übernommen):
- Impuls Session:
Ein Anfangsimpuls (ob mit oder ohne Foliensatz/Screensharing/Video etc.) wird anschließend diskutiert.
- Demo Session
Ein Produkt, eine Software, Methode, ein Unterrichtskonzept etc. wird vorgestellt, anschließend ist Zeit für Fragen dazu
- Austausch Session
Erfahrungsaustausch im kleinen Rahmen
- Workshop Session
In einer kleinen Gruppe intensiv an einem Thema/einer Frage arbeiten
- Lightning Talks Session
In einer Session werden 4 bis 6 sogenannte "Lightning Talks" (5-minütige Kurzvorträge) gehalten
- AMA Session
("ask me anything") Eine ExpertIn kann über ihr Thema ausgefragt werden
- "Fuck UP" Session
Sich gegenseitig gescheiterte Projekte vorstellen und Erfahrungen austauschen
- Other Session
Sessionkonzepte, die sich keiner der vorherigen Kategorien zuordnen lassen
Es gibt mehrere Sessions parallel. Sie können sich pro Sessionblock eine Session wählen und mit dem entsprechenden Zugangsdaten in den virtuellen Konferenzraum "eintreten". Die Zugangsdaten zu den jeweiligen Videokonferenzräumen finden Sie im Sessionplan.
Sie sind herzlich eingeladen, das Barcamp mit der Ausrichtung einer Session oder einem Impuls zu bereichern. Schreiben Sie uns gerne eine Mail an bicker@bildungsregion-suedniedersachsen.de
Wir melden uns dann unmittelbar für weitere Absprachen bei Ihnen.
- Die Teilnahme am #Südniedersachsencamp erfordert einen Internetzugang und ein internetfähiges Endgerät, wie PC, Laptop oder Smartphone mit Ton
- Idealerweise hat das Endgerät eine Kamera (optional) und Mikrofon (Voraussetzung).
- Wenn möglich nutzen Sie ein Headset (liegt häufig einem Handy bei). Damit werden Störgeräusche und Echos vermieden.
- Eine bessere Qualität könnte entstehen, wenn eine LAN-Verbindung (Kabelverbindung) statt W-Lan genutzt wird.
- Wir emfehlen, einen Google Chrome-basierten Browser nutzen (Chrome, Chromium, Opera, Vivaldi, neuer Microsoft Edge…)
- Bitte wählen Sie sich 5-10min vor Beginn in den jeweiligen Videokonferenzraum ein
10 Goldene Regeln für ein gutes Barcamp
aus: Barcamps & Co. Peer to Peer-Methoden für Fortbildungen | von Jöran Muuß-Merholz
Teil einer typischen Einführung in die Methode Barcamp sind Regeln für die Ausgestaltung des Formats. Diese Regeln haben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Fassungen für solche Richtlinien, die sich in einzelnen Punkten unterscheiden. Es gibt weder ein offizielles Regelwerk, noch eine „Barcamp-Polizei“, die vor Ort die Einhaltung bewacht. Im Folgenden ist unsere Version „10 Goldene Regeln“ vorgestellt, die sich in unserer Praxis gut bewährt haben.
#1. Was aus einem Barcamp wird, bestimmen die Teilgeber*innen.
Das Programm eines Barcamps wird von den Menschen gemacht, die zu einem Barcamp kommen. Sie sind nicht nur Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern auch Teilgeberinnen und Teilgeber. Es gibt kein Programm, das nicht von ihnen eingebracht wird. Es gibt keine Themen, die nicht aus ihren Reihen kommen. Es gibt niemanden außer ihnen, der über die Arbeitsformen entscheidet. Das bedeutet: Wer am Abend nach einem Barcamp nach Hause geht und sagt: „Mir hat dieses und jedes Thema gefehlt.“ oder „Ich hätte gerne mehr Diskussionen geführt.“, der kann sich nicht bei Veranstaltern oder Referenten beschweren. Er muss sich an die eigene Nase fassen, denn er selbst hätte das Thema einbringen und über die Arbeitsformen entscheiden können.
#2. Es muss keinen Input geben. Eine Frage reicht.
Ausführliche PowerPoint-Vorträge sind bei einem Barcamp nicht verboten. Lange Inputs sind zwar eher untypisch, aber durchaus möglich, denn die Sessionanbieterin ist frei in der Ausgestaltung der Arbeitsform. Aber der entgegengesetzte Fall ist viel wichtiger: Um eine Session anzubieten, reicht es aus, eine Frage formulieren zu können, zu der man sich mit anderen austauschen möchte. Eine solche Ausgangssituation ist typisch für Barcamps, bei denen es um den Austausch untereinander und das Lernen voneinander geht.
#3. Formuliere Deinen Sessionvorschlag kurz und präzise.
In der Vorstellung der Sessions sind nur ein Satz zum Thema und ein Satz zur Form vorgesehen. Diese beiden Sätze wollen gut überlegt sein, denn sie bilden die Grundlage dafür, wer sich für (und gegen) die Teilnahme an der Session entscheidet. Um eine gute Session zu ermöglichen und Missverständnisse zu vermeiden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Menschen wissen, was die Sessionanbieterin vorhat und worauf sie sich einlassen. Der Zettel mit dem Sessiontitel sollte einen klaren Wiedererkennungswert zur mündlichen Vorstellung bieten. Im Zweifelsfall gilt: eine konkrete, phantasielose Beschreibung des Sessioninhalts ist besser als ein phantasievoller Slogan. Das gilt für das Thema, aber auch für die Form. Die Teilnehmenden möchten vorab wissen, ob Input, Diskussion oder Werbung im Mittelpunkt stehen.
#4. Es kann so viele Sessions geben, wie Räume vorhanden sind.
Es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Sessions, die nicht durch die Rahmenbedingungen zu begründen ist. Diese Regel müsste also genauer heißen: Es kann so viele Sessions geben, wie Anzahl der Zeitslots mal Anzahl der Räume ergeben. Wenn es beispielsweise 5 Sessionslots nacheinander und 6 Räume gibt, sind 30 Sessions möglich. Selbst wenn es noch mehr Sessionvorschläge gibt, sollten deren Durchführung ermöglicht werden. Ein gutes Planungsteam kann zusätzliche Räume (er-)finden, denn für die kleinsten Sessions reicht ggf. auch eine Sitzecke oder ein Stehtisch.
#5. Eine Session kann stattfinden, wenn sie mindestens zwei Personen interessiert.
Die Mindestanzahl von Interessenten für eine Session lautet zwei: die Sessionanbieterin und eine Person, die sich dafür interessiert. Allerdings darf die Sessionanbieterin selbst auch eine höhere Grenze festlegen, wenn dies beispielsweise für die Methode notwendig ist oder wenn sie den Austausch mit Einzelpersonen lieber in die Kaffeepause verlegen will.
#6. Eine Person kann mehrere Sessions anbieten.
Bei einem Barcamp ist es willkommen, dass eine Person mehrere Sessions anbietet. Theoretisch ist es möglich, so viele Sessions anzubieten, wie es Zeitslots gibt.
#7. Nichts auf morgen schieben!
Diese Regel basiert auf der Eigenschaft vieler Barcamps, dass sie zwei oder sogar drei Tage dauern und zu Beginn jedes Tages eine Sessionplanung für den aktuellen Tag stattfindet. Dieses Vorgehen hat sich bewährt, weil in Sessions häufig zusätzlicher Diskussionsbedarf oder Ideen für weitere Sessions entstehen. Entsprechend werden an einem zweiten Tag häufig Ergänzungen, Vertiefungen oder auch Wiederholungen von bisherigen Sessions angeboten. Damit diese Möglichkeiten weitgehend zum Tragen kommen, empfiehlt es sich, dass man eine Session möglichst früh anbietet, also nicht auf morgen schiebt.
Bei Barcamps, die nur einen Tag und damit nur eine Sessionplanung haben, ist diese Regel metaphorisch zu verstehen: Nicht zögern! Die Chance für Dein Thema und einen Austausch mit interessierten Menschen besteht nur hier und heute!
#8. Jede Session wird dokumentiert.
Bei einem Barcamp finden viele Sessions parallel statt, sodass man als Teilnehmer wahrscheinlich auch viele für sich interessante Angebote nicht wahrnehmen kann. Ferner interessieren sich auch Menschen für das Barcamp, die nicht vor Ort dabei sein können. Eine Dokumentation der Sessions hilft dabei, Diskussionen und Ergebnisse entweder öffentlich oder zumindest für alle Teilnehmenden festzuhalten.
#9. Es ist okay, eine Session mittendrin zu verlassen.
Bei Barcamps gilt das Prinzip der offenen Tür. Das bedeutet: Die Tür zu Sessionräumen soll geöffnet bleiben, solange das Akustik und Luftzug erlauben. Im Gegensatz zu traditionellen Konferenzen sollen Teilnehmende bei einem Barcamp nicht bis zum Ende passiv sitzenbleiben, wenn sie nichts zur Session beizutragen haben. Es gilt also nicht als unhöflich, wenn man eine laufende Session verlässt und in eine andere Session wechselt, in der man mehr beitragen und lernen kann. Um den Wechsel in eine neue Session zu erleichtern, hilft eine offene Tür, durch die man eine Ahnung bekommen kann, was gerade passiert und ob sich eine Quereinstieg anbietet.
Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass alle zu den Sessions kommen sollen, wann es ihnen passt. Zu Beginn jeder Session ist es eine Frage von Höflichkeit und Respekt vor der Sessionanbieterin und anderen Teilnehmenden, dass man pünktlich vor Ort ist.
#10. Eine Session dauert nicht länger als 45 Minuten.
Auch wenn am Ende einer Session häufig noch interessante Themen oder spannende Diskussionen unabgeschlossen bleiben, sind dennoch alle Beteiligten aufgerufen, eine Session nach 45 Minuten zu beenden. Das gebietet die Rücksicht auf diejenigen Teilnehmenden, die gerne den Raum verlassen, oder Sessionanbieterinnen, die den Raum für eine nächste Session vorbereiten wollen. In einer entsprechenden Situation sollte kurz vor Ende der 45 Minuten thematisiert werden, ob Interessierte ihre Diskussion zu einem Kaffee verlagern oder eine andere Form der Fortsetzung vereinbaren.
Weiterführende Infos
Diese Homepage zum #südniedersachsencamp "lebt" und wird mit weiteren Planungen zum Barcamp permanent weiterentwickelt und mit zusätzlichen Inhalten gefüllt.
Schauen Sie also gerne bald wieder vorbei...
Das #südniedersachsencamp ist ein Kooperationsprojekt:
Zentrale wissenschaftliche Einrichtung für Lehrer*innenbildung (ZEWIL)
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